06.07.2024

Allianz-Preis an Ben Maher vor Vogel und Ward

Für die Springreiter ist er einer der Highlights in der gesamten CHIO Aachen-Woche: der Allianz-Preis. Ben Maher sorgte am Samstag dafür, dass nach dem SAP-Cup am Mittag auch am Nachmittag der Union Jack gehisst werden konnte.

Die Siegerrunde des Allianz-Preises war den besten zehn Paaren des ersten Umlaufs vorbehalten. Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge der Ergebnisse, der beste Reiter aus Runde eins war also letzter in Runde zwei. Und das war Richard Vogel, wohl mittlerweile der Angstgegner für sämtliche Springreiter.

 

Der US-Amerikaner McLain Ward und Callas hatten in 37,01 Sekunden die Pole Position erobert, als Ben Maher und Exit Remo in den Parcours kamen. Maher war erfolgshungrig. „Die Pferde sind bislang eigentlich gut gesprungen, aber in den großen Prüfungen hatte ich Abwürfe. Die Besitzer meiner Pferde sind hier, von daher wollte ich mein Bestes geben, um einen Sieg zu holen.“ Mit dieser Einstellung gelang es ihm, seinen 15-jährigen KWPN-Wallach (der übrigens dieselbe Mutter hat, wie das 2016er Olympia-Dressurpferd Vancouver K von Judy Reynolds/IRL) fehlerfrei und schneller als Ward über den Kurs zu reiten. Bei 36,54 Sekunden stoppte die Uhr, neue Führung. Jetzt konnte Maher nur noch warten und hoffen, dass es reichen würde. Das hat funktioniert.

 

Richard Vogel hatte Cydello für den Allianz-Preis gesattelt, den zehnjährigen Hannoveraner Cascadello-Sohn, den man inzwischen wohl als Vogels Drittpferd hinter United Touch S und Cepano Baloubet bezeichnen kann. Allein diese Woche in Aachen war er schon zweimal Zweiter. Heute gab es in fehlerfreien in 36,90 Sekunden die dritte silberne Schleife. McLain Ward und Callas wurden Dritte, während Ben Maher sich freuen konnte, sein Ziel erreicht zu haben.

 

So ganz einfach sei das allerdings nicht gewesen: „Normalerweise hat Exit Remo einen sehr großen Galoppsprung. Aber schon als ich den ersten Sprung angeritten bin, merkte ich, dass er nicht wirklich so schnell sein wollte, wie ich es sein wollte. Danach war alles Drücken. Das war ehrlich gesagt kein sehr gutes Gefühl. Aber vor dem zweiten Sprung habe ich abrupt gewendet, was eigentlich gar nicht der Plan war. Doch manchmal stellt sich das Unerwartete als Vorteil heraus. Ich denke, da habe ich den Zeitvorteil gegenüber Platz zwei herausgeholt.“ Aus Mahers Sicht ein besonderer Erfolg: „Wenn man in Aachen für eine Prüfung wie diese einreitet, hat das den Stellenwert wie anderswo der Große Preis. Für mich, meine Besitzer, meine Familie – alle sind hier – also ganz toll!“ Aber noch ist die Woche ja nicht rum. „Ich hoffe, dass es morgen ebenso endet“, stellte er in Aussicht.

 

Was sowohl Richard Vogel als auch McLain Ward natürlich gerne vereiteln würden. Vogels Plan für morgen im Großen Preis, für den er sein designiertes Olympiapferd United Touch S satteln wird: „auf dem Podium bleiben“. Ward wird Ilex satteln, ein Pferd, das er noch nicht so lange hat, aber ein „big Jumper“, wie er sagt. „Und ich denke ein Pferd, das Mr. Vogels Galoppsprung erreicht“, scherzte er in Anspielung auf den Riesengalopp von Vogels United Touch S.

 

Birgit Rosenberg brachte es in der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir uns morgen in der gleichen Konstellation wiedersehen würden.“

Das Foto zeigt Ben Maher, den Sieger im Allianz-Preis, gemeinsam mit Oliver Leber, Leiter der Vertriebsdirektion der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in Köln, und ALRV-Präsidentin Stefanie Peters. (Foto: CHIO Aachen/Jasmin Metzner).

Das Foto zeigt Ben Maher, den Sieger im Allianz-Preis, gemeinsam mit Oliver Leber, Leiter der Vertriebsdirektion der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in Köln, und ALRV-Präsidentin Stefanie Peters. (Foto: CHIO Aachen/Jasmin Metzner).