27.11.2022
Blick in die Kristallkugel
Die Aachen Dressage Youngstars 2022
Wenn sich bei den Aachen Youngstars die besten Nachwuchsreiter treffen, ist es immer auch ein Blick in die Kristallkugel: Denn hier treffen sich die zukünftigen Starter des CHIO Aachen, es sind die Stars von morgen, die ins Viereck oder den Parcours in der Albert-Vahle-Halle einreiten. An diesem Wochenende waren es die besten Dressurreiter, ab Donnerstag folgen die Springreiter.
Die Wege sind kurz auf dem berühmtesten Turniergelände der Welt. Kein Wunder also, dass die allermeisten der Dressurreiterinnen und -reiter die Gelegenheit nutzten, um schon mal einen Blick ins Deutsche Bank Stadion gleich neben der Halle zu werfen. Denn in dieser beeindruckenden Arena, einzig erbaut für den Dressursport, starten sie alljährlich im Sommer, die Werths, Dufours und Dujardins. Und wer von den Nachwuchsreitern träumt nicht den Traum vom Start beim großen CHIO Aachen?
Jana Lang träumt ihn ganz gewiss. Hocherfolgreich war die 19-jährige Dressurreiterin an den Tagen in Aachen, so erfolgreich, dass sie es selber kaum fassen konnte und auf ihrer letzten Linie im Sattel von „Baron“ vor lauter Glück die Tränen flossen. Angereist als aktuelle Nummer 2 der Junge Reiter-Weltrangliste und aktuelle Mannschaftseuropameisterin, gelang ihr das Kunststück, alle drei Wertungsprüfungen im Preis der Familie Hans-Peter Simons zu gewinnen. Klar, dass der jungen Reiterin, die in Alfeld östlich von Nürnberg zuhause ist, damit auch der Titel der Gesamtsiegerin „Young Riders Champion 2022 presented by Uvex“ nicht mehr zu nehmen war. Und nicht nur, weil sie in Aachen gewinnen konnte, kam für Jana Lang CHIO-Gefühl auf – denn wie beim „Weltfest des Pferdesports“ gibt es auch bei den Youngstars eine Siegertafel, auf der sie sich nun zum zweiten Mal verewigen konnte. Denn bereits 2021 war sie hier siegreich.
Hoch erfolgreich ging das Aachen Dressage Youngstars auch für den Österreicher Paul Jöbstl, Teilnehmer des aktuellen Exzellenz-Programms des CHIO Aachen CAMPUS, im Sattel von Bodyguard in der abschließenden Kür zu Ende. Von Head Coach Isabell Werth auf den Punkt vorbereitet, wurde er Zweiter hinter Jana Lang. Moritz Treffinger, Teilnehmer des letzten Exzellenz-Jahrgangs, kam mit Treffinger’s Superstition OLD auf Platz 3.
Sichtlich gut gelaunt und hochzufrieden zog CHIO Aachen-Sportchefin und Vorstandsmitglied des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV) Birgit Rosenberg Bilanz. Vor allem die große Begeisterung der Nachwuchsreiter hatte es ihr angetan: „Wir schauen hier nur in glückliche Gesichter, die Atmosphäre ist prima und der Sport wirklich großartig.“ Bemerkenswert, so Rosenberg, sei es zu spüren, dass auch für die Jüngsten Aachen bereits etwas ganz besonderes und der Ort hier in der Soers einfach außergewöhnlich sei. So verwundert es nicht,, dass auch Jana Lang sagte: „Aachen ist für uns einfach das schönste Turnier des Jahres.“ Und ausnahmsweise ist da einmal nicht vom CHIO die Rede.
Den Traum vom CHIO Aachen träumt auch Amber Hennes. Die junge Belgierin aus Aarschot in der Nähe von Brüssel siegte in der Altersklasse der Children (bis 14 Jahre, auf Großpferden). Ihrer Jugend zum Trotz denkt sie bereits intensiv ans Deutsche Bank Stadion: „Beim CHIO Aachen zu starten, ist der große Traum, ganz klar!“ Die Voraussetzungen sind bestens bei der hochtalentierten Schülerin, die mit ihrem Allegro am Sonntag letztlich 81,542 Prozent erreichte. Neue persönliche Bestleistung, zweiter Sieg im Prize of federal promotion of children dressage sports und noch dazu die heißbegehrte Schärpe für den Titel Children Champion 2022 presented by UVEX. Und das bei ihrem letzten Start in der Altersklasse, „ich hoffe sehr, dass ich im kommenden Jahr wiederkommen darf, dann bei den Ponys oder den Junioren.“
Für Carolina Miesner aus Scheeßel in Niedersachsen war der Start im WOTAX-Preis ihre Aachen-Premiere. Und dann gleich der Sieg in der Altersklasse der Junioren, das kann man mal so machen. Vom Turnier ist sie hin und weg: „Es ist einfach nur Wahnsinn hier. Die geschmückte Halle und die Bodenverhältnisse, das ist unbeschreiblich. Es war immer ein Traum, hier mal reiten zu können.“ Besser hätte ihr erster Start bei den Aachen Dressage Youngstars auch kaum laufen können. Zumal es den Titel des Junior Champion presented by UVEX noch obendrauf gab.
Das ist Rekord! Dreimal auf die Siegertafel des Aachen Dressage Youngstars hat es bis heute niemand geschafft. Bis heute. Dann kamen Rose Oatley und ihr Pony Daddy Moon. Ungefährdet und mit dem nächsten Hattrick, denn sie gewannen alle drei Wertungsprüfungen, zuletzt den Preis der BFT Cognos GmbH mit 83,517 Prozent. Dreifacher Sieg beim Youngstars 2022, damit nach 2019 und 2021 zum dritten Mal hallen-Championesse – wow! „Ich bin superstolz auf Moony und auf uns als Team, dass wir es wieder hier geschafft haben“, so Rose Oatley. Zweite hinter Rose Oatley werden Mia Allegra Lohe und Tovdal’s Golden Future Imperial mit genau 79 Prozent. Julie Sofie Schmitz-Heinen und Chilly Morning WE holen sich mit 77,467 Prozent den dritten Platz und machen das deutsche Podium perfekt (wir haben Rose Oatley vor den Youngstars zuhause besucht – hier im Blog gibt’s mehr dazu).
Die Aachen Youngstars – Dressur in dieser und Springen in der kommenden Woche – sind für den ausrichtenden ALRV wichtiger Teil des Jugendkonzepts. „Den reiterlichen Nachwuchs zu fördern, zu unterstützen und ihm auch Starts auf professionell organisierten Turnieren zu ermöglichen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erläutert Birgit Rosenberg. Ihr Blick geht bereits nach vorne: „Schön war’s und jetzt freuen wir uns auf das Aachen Jumping Youngstars ab Donnerstag.“
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