03.07.2022
Cathrine Dufours wahr gewordener Traum im Deutsche Bank Preis
Die dänische Dressurreiterin Cathrine Dufour erlebte beim CHIO Aachen ein Wochenende, wie es besser nicht hätte laufen können. Gekrönt wurde es heute von ihrem Triumph im Deutsche Bank Preis und damit einhergehend einer Ehre, von der sie dachte, dass sie eigentlich fest für eine andere Reiterin reserviert sei.
Mit 88,375 Prozent sicherten sich Cathrine Dufour und der erst zehnjährige Westfalen-Wallach Vamos Amigos v. Vitalis den Deutsche Bank Preis 2022, die Grand Prix Kür. Für Dufour ist es der fünfte Sieg bei fünf Starts an diesem Wochenende. „Es ist ein riesiger Traum, mit zwei Pferden in fünf Prüfungen so zu liefern“, sagte eine sichtlich emotionale Dufour und vergaß nicht zu erwähnen, dass dahinter ein sehr großes Team steht, in dem jeder Anteil an diesem Erfolg hat. Dass sie es eines Tages sein würde, deren Name an der legendären Siegertafel neben dem Einritt am Hauptstadion prangt, davon hatte sie kaum zu träumen gewagt: „Ich dachte immer, nur Isabells (Werth, Anm. d. Red.) Name würde an dieser Wand geschrieben stehen.“ Falsch gedacht. Dazu passt das Thema, das Dufour für ihre neue Kür-Musik gewählt hat, die heute in Aachen uraufgeführt wurde: der Soundtrack des Films „Warriors“. Dufour: „Es beschreibt sozusagen, wie sich der Kampf auf dem Weg an die Spitze anfühlt und dann die Kür in Aachen zu reiten.“
Isabell Werth hatte Pech auf dem Weg zu ihrem 15. Sieg im Deutsche Bank Preis: Bei ihrem Ritt am Samstag musste sie abgeläutet werden, als am Maul ihres Hengstes Quantaz Blut zu sehen war. Dem Regelwerk entsprechend musste Werth ihren Ritt abbrechen und wurde disqualifiziert.
Zwei Pferde, die beide alle Prüfungen gewonnen haben, bei denen sie starteten, Vamos Amigos und Bohemian – Cathrine Dufour ist in einer Luxussituation, und das weiß sie. Sie ist aber auch klar in ihrer Aussage, wer ihre Nummer eins ist: „Cassidy!“, also ihr inzwischen 19-jähriger langjähriger Wegbegleiter auf dem Weg an die Spitze der Welt. Zwischen ihren aktuellen Toppferden, Bohemian und Vamos Amigos, vermag sie nicht zu wählen. Auch nicht in Hinblick auf die anstehenden Weltmeisterschaften in Herning. Wen sie dort reitet, will sie „im allerletzten Moment“ entscheiden.
Für das beste deutsche Paar an diesem Wochenende, Frederic Wandres und Duke of Britain, wurde es der dritte zweite Platz und erneut eine neue persönliche Bestleistung, diesmal von 83,880 Prozent. „Von Tag eins an war es eine unglaubliche Woche“, betonte er. „Mit allen drei Pferden (neben Duke of Britain noch Bluetooth in der CDI4*- und Quizmaster in der kleinen Tour, Anm. d. Red.), ist ein Traum. Und natürlich als Platzierter hier neben diesen Weltklassereitern zu sitzen.“
Der andere Weltklassereiter, auf den Wandres anspielte, war ein weiterer Däne: der mit 82,985 Prozent drittplatzierte Daniel Bachmann Andersen im Sattel von Marshall-Bell. Für Daniel Bachmann Andersen war 2022 ebenfalls ein besonderes Aachen, nicht nur weil dies die bislang beste Platzierung im Deutsche Bank Preis ist, die er je hat erreichen können, sondern auch, weil sein Marshall-Bell ja eigentlich schon verkauft war und seinen Stall verlassen hatte, die neuen Besitzer dann aber doch entschieden, den Wallach zumindest bis zur WM in Herning zurück zu seinem Ausbilder zu bringen. Daniel Bachmann Andersen sagte: „Im Moment ist das noch gar nicht richtig angekommen, hier zu sitzen, nach der Zeit, die hinter uns liegt. Ich bin so stolz und glücklich über die Entwicklung, die wir hier in den letzten Tagen genommen haben. Wir sind wieder zusammengewachsen, haben im Training ein bisschen was umgestellt, hiervon ein bisschen mehr, davon ein bisschen weniger. Diese Erfahrung hat mich gestärkt und ich bin wirklich stolz.“ Und er wird die Erfahrung auch in Zukunft nutzen können, denn auch wenn die österreichische U25-Reiterin Nicola Ahorner Marshall-Bell in Zukunft reiten wird, wird er an der Seite des neuen Paares sein, um sie zu trainieren.
Den PIAFF-Preis in Gedenken an Liselott Schindling für den erfolgreichsten Dressurreiter des gesamten Turniers durfte Frederic Wandres entgegennehmen. Der „Dressage Champion of Aachen“ wird durch Addition der Ergebnisse der drei CDIO-Prüfungen ermittelt. Als Gewinnerin aller drei Prüfungen war Cathrine Dufour diejenige, die in den Genuss des damit verbundenen Bonus von 15.000 Euro der Liselott Schindling Stiftung zur Förderung des Dressursports kam.
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