Noch nie hat ein dänisches Dressurteam den Lambertz Nationenpreis gewonnen. Dieses Jahr gab es nicht nur einen Sieg mit der Mannschaft, sondern Cathrine Dufour holte im MEGGLE-Preis auch noch ihren dritten Sieg an diesem Wochenende.
Eine hoch spannende Angelegenheit war der Lambertz Nationenpreis 2022! Bis zum Schluss lagen Deutschland und Dänemark quasi Kopf an Kopf mit leichtem Vorteil für die Titelverteidiger. Aber dann kamen Cathrine Dufour und Vamos Amigos mit einmal mehr einer Prüfung, für die es mehr als 80 Prozent gab. 80,064, um genau zu sein. Nun lag es in der Hand von Schlussreiterin Isabell Werth mit ihrem DSP-Hengst Quantaz. Die beiden begannen stark. Doch dann läutete Chefrichterin Susanne Baarup bei C das Glöckchen. Quantaz hatte blutigen Schaum am Maul. Damit schied Werth aus und der Sieger des Lambertz Nationenpreises 2022 stand fest: Dänemark mit 459,421 Punkten vor Deutschland (454,903) und Schweden (440,499).
In der Einzelwertung des MEGGLE-Preises belegte Frederic Wandres auf Duke of Britain erneut Rang zwei (78,468) hinter Cathrine Dufour. Und auch auf Rang drei blieb es wie gehabt: Die weiße Schleife ging an Finnlands Henri Ruoste mit Kontestro (76,404).
Dänemarks Equipechefin Anne-Mette Binder sagte: „Natürlich sind wir stolz, überwältigt muss ich sagen.“ Ihr besonderer Dank galt den Reitern. Neben Dufour und Vamos Amigos ritten Carina Cassøe Krüth mit Heiline’s Danciera (74,50), Daniel Bachmann Andersen auf Marshall-Bell (73,696) und Nanna Skodborg Merrald auf Atterupgaards Orthilia (73,348). Besonders Daniel Bachmann Andersen hatte eigentlich nicht damit gerechnet, heute als Sieger auf dem Podium einer Pressekonferenz des CHIO Aachen zu sitzen. Denn sein EM-Pferd Marshall-Bell war vor einigen Wochen nach Österreich verkauft worden. Doch die neuen Besitzer entschieden dann, ihm anzubieten, das Pferd in Aachen zu reiten, da dies die letzte Sichtung vor den Weltmeisterschaften in Herning war. Das nahm Daniel Bachmann Andersen dankbar an. Allerdings kam der Wallach erst kurz vor dem CHIO Aachen zurück zu ihm. Dementsprechend habe er ihn nur etwa achtmal geritten, bevor er die Reise nach Deutschland antrat. „Ja, das war stressig, aber ich habe ein sehr gutes Team hinter mir und bin superglücklich, wie das heute ausgegangen ist.“
Apropos stressig – Ingrid Klimke hatte heute gut zu tun. Als wohl erste Reiterin überhaupt ritt sie in zwei Disziplinen im Nationenpreis: mit Siena just do it im SAP-Cup und mit Franziskus im Lambertz Nationenpreis. Für Ingrid Klimke kein Problem, wie die Reitmeisterin später sagte: „Ich habe den Tag heute genossen! Wenn ich zuhause ein Pferd nach dem anderen reite, ist das wesentlich stressiger als hier, und ich bin sehr stolz, in der Dressur und in der Vielseitigkeit in der Nationenpreismannschaft gewesen zu sein!“ Mit 72,383 Prozent wurden Klimke und „Franz“ 14. der MEGGLE-Preis Wertung.
Stolz war auch Benjamin Werndl, der mit Famoso zum ersten Mal im deutschen Team ritt und mit 75,553 Prozent Fünfter wurde. „Ich wollte immer mal mit Isabell und mit meiner Schwester in einer Mannschaft reiten.“ Zumindest ersteres hat nun geklappt. |