22.06.2016

Im Gespräch mit Michael Brauchle

Letztes Jahr sind Sie in Aachen Europameister geworden. Tritt man mit diesem Erfolg im Gepäck selbstbewusster beim CHIO Aachen an?

Brauchle: Europameister hin oder her – jedes Turnier steht unter dem Motto: Neues Spiel, neues Glück. Und Aachen gewinnt man nicht mal eben so. Hier muss alles auf den Punkt genau stimmen, damit man siegen kann. Und es gibt natürlich viele Spontansituationen, die man nicht voraussehen kann, auf die man sich auch nicht vorbereiten kann. Fehler können halt immer passieren. Da kommt es am Ende auf Erfahrung und Nervenstärke an.

 

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Brauchle: Mit der Mannschaft möchte ich einen ganz großen Auftritt hinlegen. Am liebsten würden wir natürlich ganz vorne landen. Daher ist klar: Wir werden noch ein bisschen mehr kämpfen als sonst, damit die Niederländer dieses Mal auf dem zweiten Platz landen.

 

Und in der Einzelwertung?

Brauchle: Wenn ich mich zum Schluss in den Top 10 wiederfinde, bin ich schon zufrieden, mit ein bisschen Glück komme ich unter die ersten 5. Das wäre schon klasse bei dem starken Teilnehmerfeld. Grundsätzlich komme ich mit einem guten Gefühl nach Aachen, ich bin gut vorbereitet, meine Pferde laufen auch gut.

 

Was macht Aachen so besonders für Fahrer?

Brauchle: Aachen ist Aachen. Das kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Die Organisation, die Plätze, das Fahrerlager – in Aachen ist einfach alles eine Klasse besser.

 

Und für Sie persönlich?

Brauchle: 2008 habe ich das erste Mal am CHIO Aachen teilgenommen. Seitdem hat mich das Turnier gepackt. Besonders stolz bin ich natürlich, dass ich die Geländeprüfung schon das eine oder andere Mal gewinnen konnte.

 

Was sind die Herausforderungen beim XXXL Pallen Marathon?

Brauchle: Die Marathonstrecke in Aachen ist sehr technisch, sehr schwer und sehr lang, es geht oft Auf und Ab. Dafür braucht man viel Energie und Ausdauer, die Pferde müssen sehr viel arbeiten. Mir und meinen Pferden kommt diese Strecke aber sehr entgegen

 

Und was sagen Sie zur Stimmung in der Geländestrecke Soers?

Brauchle: Die Atmosphäre ist bombastisch, angefangen bei den vielen Zuschauern bis hin zur tollen Kulisse. Das ist für mich schon ein kribbelndes Gefühl, wenn ich in Aachen an den Start gehe.

 

Wer gehört dieses Jahr Ihrer Meinung nach zu den Favoriten?

Brauchle: Boyd Exell wird ganz klar dominieren. Aber natürlich sind auch die drei niederländischen Fahrer sehr stark. Es wird spannend – wie immer in Aachen!

 

Was machen Sie beim CHIO Aachen, wenn Sie gerade nicht sportlich unterwegs sind?

Brauchle: Natürlich schaue ich mich auch mal hier und da um, wenn die Zeit es zulässt. Zum Beispiel Springreiten. Diese Disziplin gefällt mir sehr gut

 

Michael Brauchle. Foto: Arnd Bronkhorst

Michael Brauchle. Foto: Arnd Bronkhorst