04.07.2024

Isabell Werth und Wendy triumphieren im Preis der Familie Tesch

Erst kurz vor Beginn des CHIO Aachen fiel die Entscheidung, Isabell Werths Neuzugang Wendy de Fontaine anstelle von Quantaz in die Mannschaft für den Lambertz Nationenpreis der Dressurreiter zu nehmen. Der wird im Rahmen des Grand Prix entschieden, dem Preis der Familie Tesch. Danach kann man nun sagen: Feuertaufe bestanden.

Seit Beginn dieses Jahres hat Isabell Werth die zehnjährige dänische Stute Wendy de Fontaine unter dem Sattel. Sie haben schnell zueinander gefunden. So schnell, dass sie als potenzielles Olympiapaar gelten und sich hier in Aachen auf Geheiß des Auswahlkomitees für die Mannschaft in Paris noch einmal dem direkten Vergleich mit anderen Fünf-Sterne-Paaren im Preis der Familie Tesch stellen sollten. Darum wurde Wendy statt Quantaz ins Team für den Lambertz Nationenpreis gerufen. Die beiden waren erstes Paar für Deutschland und lieferten gleich im ersten Viertel der Prüfung eine Vorstellung, die von keinem anderen Paar mehr zu schlagen war. Mit 76,50 Prozent sicherten sie sich ihren ersten Grand Prix-Sieg in Aachen und damit den Preis der Familie Tesch.

 

Werths Fazit: „Ich bin sehr, sehr glücklich mit Wendy. Wir wachsen immer mehr zusammen und bei jeder Prüfung erkenne ich mehr und mehr, wie man diese und jene Situation handhaben muss. Die Stute ist wirklich fantastisch. Sie ist so ehrlich und entspannt. Sie will wirklich ihr Bestes geben, und das ist ein Vergnügen und ein Geschenk.“ Aber sie habe auch das Gefühl, dass da auch noch Luft nach oben ist.

 

Mit einer absolut korrekten Vorstellung belegten die WM-Mannschaftsbronzegewinner von 2022, Ingrid Klimke und Franziskus FRH, den zweiten Platz im Preis der Familie Tesch. 76,043 Prozent lautete ihr Endergebnis und Chefrichterin Susanne Baarup (DEN) bei C hatte sie sogar auf Rang eins. „Ich bin sehr glücklich, weil Franz so zuverlässig war und wirklich sein Bestes gegeben hat“, sagte Ingrid Klimke. „Als ich reingeritten bin, wusste ich, dass er total fokussiert ist und bei mir ist. Wir haben es heute beide genossen.“

 

Nach Fehlern in den Zweierwechseln und in der zweiten Pirouette – letzteres doppelt teuer, weil die Wertnoten für die Pirouetten zweifach zählen – wurden Frederic Wandres und Bluetooth Dritte (75,630). Trotzdem war Wandres zufrieden: „Ich muss sagen, mein Pferd fühlt sich besser als je zuvor an. Ich denke, das konnte man vor dem Einritt sehen, wo er ein paar ,positive Explosionen‘ hatte“, umschrieb Wandres die Bocksprünge seines 14-jährigen Bordeaux-Sohnes, die er zeigte, ehe die Prüfung begonnen hatte. Aber Wandres weiß auch: „Er ist gut, dass er so frisch ist. Die Trabtour und auch starker und versammelter Schritt waren sehr gut. Dann hatten wir die Fehler in der Galopptour, die mich heute viele Punkte gekostet haben. Normalerweise sind gerade die fehlerfreien Prüfungen unsere Stärke. Also werde ich versuchen, Samstag ohne Fehler abzuliefern. Aber ich kann dem Protokoll entnehmen, dass die Richter zu schätzen wissen, wie gut er in Form ist. Das werde ich Samstag versuchen zu zeigen.“

 

Denn am Samstag geht es in den Grand Prix Special um den MEGGLE-Preis, an dem die besten 30 Paare aus dem Preis der Familie Tesch teilnehmen dürfen.

Siegerin im Preis der Familie Tesch, Isabell Werth hier auf DSP Quantaz, gemeinsam mit Siegward Tesch und ALRV Aufsichtsratsmitglied Jürgen Petershagen. Foto: Franziska Sack

Siegerin im Preis der Familie Tesch, Isabell Werth hier auf DSP Quantaz, gemeinsam mit Siegward Tesch und ALRV Aufsichtsratsmitglied Jürgen Petershagen. Foto: Franziska Sack