16.07.2016
Lambertz Nationenpreis für Deutschland, Bröring-Sprehe im MEGGLE-Preis top
Schon im ersten Teil des Lambertz Nationenpreises beim CHIO Aachen 2016 hatte sich angedeutet, dass die deutschen Dressurreiter dieses Jahr kaum zu schlagen sein würden. Im MEGGLE-Preis, dem zweiten Teil, der aus Grand Prix und Grand Prix Special bestand, bestätigten sie ihre Dominanz beim diesjährigen Weltfest des Pferdesports eindrucksvoll. Mit 492,598 Punkten setzten sich Kristina Bröring-Sprehe auf Desperados, Sönke Rothenberger mit Cosmo, Dorothee Schneider auf Showtime und Isabell Werth mit Weihegold OLD ganz klar gegen die Mannschaft der USA durch, die auf 437, 139 Punkte kam. Platz drei ging nach Dänemark (214,242).
Im Anschluss an den Lambertz-Nationenpreis hat Deutschlands Equipechef Klaus Roeser bekannt gegeben, dass die vier CHIO-Reiter Deutschland auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro vertreten werden. Als Reservist reist Hubertus Schmidt mit Imperio mit, der am Mittwoch den CDI-Grand Prix um den HAVENS Pferdefutter-Preis für sich entschieden hatte.
Wenn es in Rio auch so läuft wie hier in Aachen, haben die Deutschen nicht nur in der Mannschafts-, sondern auch in der Einzelwertung gute Chancen. Die Nummer eins der Weltrangliste ist Kristina Bröring-Sprehe bereits. Und ihr heutiges Ergebnis war mindestens medaillenverdächtig. Nach einer tollen Runde auf ihrem Rapphengst Desperados gaben die Richter ihr 83,725 Prozent – wobei sie sogar noch zwei Fehler in der Galopptour hatte, die Punkte kosteten. Da ist also noch Luft nach oben.
Zweite (81,902 Prozent) wurde eine überglückliche Dorothee Schneider, deren Wallach Showtime von Turnier zu Turnier an Sicherheit zu gewinnen scheint – selbst in der beeindruckenden Kulisse des voll besetzten Deutsche Bank-Stadions, das Showtime am ersten Tag noch etwas eingeschüchtert hatte. Das Erfolgsgeheimnis? „Er hat zunehmend Vertrauen zu mir. Er war noch nie in einem solchen Stadion. Aber es ist, als frage er mich wenn er verunsichert ist: ,Kann ich das machen?’ Ich sage ihm dann: ,Ja, das kannst Du!’ und dann tut er es.“
Die Siegerin vom Donnerstag im Grand Prix um den Preis der Familie Tesch, Isabell Werth auf Weihegold, musste sich heute mit Rang drei begnügen (80,686). Ausgerechnet Weihegolds Paradelektion, die Piaffen, wollten heute nicht recht gelingen. Aber die mehrfache Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin nahm die Fehler auf ihre Kappe: „Ich habe in der Vorbereitung etwas anders gemacht als sonst. Das hat Weihegold etwas die Zuversicht genommen. Aber das brauchen wir, um daraus zu lernen!“
Der vierte Mannschaftsreiter, das Küken Sönke Rothenberger (21) mit dem auch erst neunjährigen Cosmo, belegte heute Platz fünf. „Cosmo war im Galopp ein wenig müde, dadurch hatten wir die Fehler.“ Sie erhielten 76,412 Prozent von den Richtern. Dazwischen mischte sich als Vierter der US-Reiter Steffen Peters mit Legolas als einziger Ausländer unter die deutsche Phalanx.
Ein anderes Pferd des US-Teams, Alcazar von Katherine Bateson Chandler, musste heute Nacht wegen einer lebensgefährlichen Kolik in die Tierklinik gebracht werden. Er wurde operiert und es geht ihm nun so weit gut. Die Reiterin war voller Dankbarkeit für die Fürsorge, die das Aachener Team ihrem Pferd hatte angedeihen lassen. Sie wird nun mit ihm so lange in Deutschland bleiben, bis er wieder transportfähig ist. Dann geht’s heim.
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