15.01.2015
Ludger Beerbaum im Interview
Im August wird Ludger Beerbaum seine EM-Goldmedaillen sieben und acht ins Visier nehmen. Der Springreiter gehört zu den erfolgreichsten Sportlern aller Zeiten. Am Mittwochabend plauderte er im Rahmen der Gala „Menschen 2014“ in Aachen gemeinsam mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach über das abgelaufene Jahr, aber Beerbaums Blick ging natürlich insbesondere nach vorne: Auf das Super-Pferdesportjahr 2015.
Frage: In diesem Jahr werden Sie zweimal nach Aachen kommen, freut Sie dieses doppelte Heimspiel besonders?
Ludger Beerbaum: Und nicht nur mich. Ich glaube, alle Springreiter, die die Möglichkeit haben, sowohl beim Weltfest des Pferdesports als auch bei den Europameisterschaften zu starten, freuen sich riesig auf dieses Jahr. Hier in Aachen zu reiten, ist einfach großartig.
Frage: Lässt sich die spezielle Aachen-Atmosphäre beschreiben? Wie fühlt es sich für einen Sportler an, in diese Arena einzureiten?
Beerbaum: Es wurden ja schon viele Vergleiche bemüht, um Aachen zu beschreiben, ob nun Mekka oder Wimbledon des Pferdesports. Diese Atmosphäre, dieses ganze Flair der Turniertage, die besonderen Stadien, die Zuschauer – all das macht Aachen zu Aachen. Diese Stimmung spüren übrigens auch die Pferde. Manches junge Pferd ist sehr beeindruckt, wird schon fast schüchtern. Genauso performen viele erfahrene Pferde in Aachen noch einmal ein bisschen besser, sind noch motivierter.
Frage: Die Aachener feuern Sie immer ganz besonders an. Ist das Publikum ein zusätzlicher Anreiz?
Beerbaum: Das geht hier wirklich unter die Haut. In Aachen werden alle Sportler gefeiert, die Deutschen ganz besonders und ich vielleicht wirklich noch einmal ein bisschen mehr. Ich spüre hier eine ganz besondere Woge.
Frage: Welche Bedeutung haben für Sie die Europameisterschaften im eigenen Land?
Beerbaum: Eine enorm hohe. Auf diese EM ist 2015 alles ausgerichtet, der August ist der Höhepunkt für mich in diesem Jahr.
Frage: Werden Sie die Gelegenheit nutzen, sich bei der EM auch die anderen Disziplinen anzuschauen?
Beerbaum: Mal sehen, ob sich solch´ eine Gelegenheit ergibt – bei anderen Championaten ist das durch die meistens großen Entfernungen zwischen den Wettkampfstätten schwer, das ist in Aachen ja alles nah beieinander, daher könnte das schon klappen. Aber grundsätzlich bin ich natürlich extrem auf meine Disziplin fokussiert.
Frage: Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein – im Mai und bei der EM?
Beerbaum: Hier werden ja zwei Kuchen verteilt: Im Mai der Preisgeldkuchen beim Rolex Grand Prix und im August der Medaillenkuchen. Ganz ehrlich: Von beiden hätte ich gerne ein Stück ab.
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