29.06.2024
Nostalgisches Spektakel: „Pferd und Sinfonie“ begeistert mit einer Zeitreise durch 100 Jahre Turniergeschichte
Man nehme die großartige Live-Musik des Sinfonieorchesters Aachen, anmutige Tänzer, rasante Kutschen, eine Prise Nostalgie und natürlich jede Menge Pferde. Heraus kam eine Inszenierung des Konzertklassikers „Pferd und Sinfonie“, die das Publikum am Freitag- und Samstagabend im Deutsche Bank Stadion mitnahm auf eine Zeitreise durch 100 Jahre Turniergeschichte in der Aachener Soers.
„Wie alles begann“ – passender hätte das erste Schaubild des beliebten Formats zum Auftakt von Deutschlands größter Sportveranstaltung am Freitag- und Samstagabend nicht heißen können. Der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALVR) feiert in diesem Jahr 100 Jahre Turniergeschichte in der Aachener Soers. Und so erinnerte das Nordrhein-Westfälische Landgestüt zum Auftakt mit seiner Kaltblut-Quadrille an die frühen 20er-Jahre. Mit ihrem kraftvollen Auftritt brachten die schwergewichtigen Publikumslieblinge den Boden des Deutsche Bank Stadions ordentlich zum Beben und bescherten so der nostalgischen Reise durch das vergangene Jahrhundert den perfekten Auftakt.
Was folgte, waren unter dem Dirigat von Generalmusikdirektor Christopher Ward einige der populärsten Stücke der Klassik-Geschichte: Von der legendären „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss über populäre Melodien aus „Indiana Jones“ und „Der mit dem Wolf tanzt“ bis hin zu fetzigen Hits von ABBA, Elton John und Robbie Williams. Und dazu gab es Schaubilder mit jeder Menge Action. Das Quadrillen Team Emsland ließ Willibert Mehlkopfs Hochsprungrekord aus dem Jahr 1985 eindrucksvoll Revue passieren, rasante Vollblüter aus dem Rennstall Almenräder flitzten durch die Arena, das Showteam Britta Rasche-Merkt begeisterte mit einer spektakulären Feuershow, und Kenzie Dysli und Laury Tisseur entführten die Zuschauer ins wunderbare Andalusien. Mit ihrer eindrucksvollen Freiheitsdressur der Pura Raza Espaniol, die vom Live-Gesang der Sopranistin Inga Wea emotional begleitet wurde, erinnerten die beiden Pferdetrainer an das erste Partnerland des CHIO Aachen aus dem Jahr 2001: Spanien! Inzwischen eine liebgewordene Tradition, durfte an diesem Abend auch das diesjährige Partnerland, die USA, natürlich nicht fehlen. So versprühte das Western-Showteam um Sandra Rohde das Gefühl des Wilden Westens. Und spätestens als gleich vier Legenden des Fahrsports – Michael Freund und Rainer Duen aus Deutschland, der Schweizer Daniel Würgler und der Schwede Frederik Persson – mit ihren rasanten Gespannen jene Zeit erlebbar machten, als die Fahrwettbewerbe noch im Aachner Wald entschieden wurden, hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen. Standing Ovation gab es ebenfalls auch für Reitmeisterin Ingrid Klimke und ihre Tochter Greta Busacker, die mit ihrem anmutigen Pas de Deux nicht nur an die 1. Dressur-Europameisterschaft in Aachen, sondern auch an ihren Vater und Opa Dr. Reiner Klimke erinnerten, der mit zwei Goldmedaillen dekoriert der umjubelte Held des Championats im Jahr 1967 gewesen ist. Gänsehaut! Und eben diese gab es auch, als der Jugendchor des Theater Aachens unter der Leitung von Jori Klomp das berühmte „Hallelujah“ von Leonard Cohen anstimmte und die Zuschauer das Deutsche Bank Stadion mit ihren Smartphones in ein stimmungsvolles Lichtermeer verwandelten. Das war magisch!
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