Als Zuschauer war Belgiens Wilm Vermeir schon oft in Aachen, aber als Teilnehmer ist er dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Und holte heute gleich seinen ersten Sieg im Preis des Handwerks.

Ein 1,45 Meter-Parcours gegen die Uhr, das sind die Anforderungen, die der Preis des Handwerks an die Springreiter und ihre Pferde stellt. Manche nutzten ihn heute als Warm-Up für die große Tour. Für andere war es  die erste wichtige Prüfung. So auch für den Belgier Wilm Vermeir, der seine elfjährige BWP-Stute Linguini de la Pomme gesattelt hatte. Sie ist sein „Speedpferd“, wie er sagt. Dass sie diesen Status verdient, demonstrierte die Marius Claudius-Tochter heute recht eindrucksvoll in 62,61 Sekunden. Keine Chance für Brasiliens Yuri Mansur und seinen Selle Francais-Hengst Away Semilly (v. Diamant de Semilly), das zu toppen. Mit 63,04 Sekunden wurden sie Zweite vor Philip Rüping im Sattel der neunjährigen Messenger-Tochter Miss Chacco PS (67,30) und dessen Stall- und Trainingskollegen bei Paul Schockemöhle, Patrick Stühlmeyer, im Sattel des OS-Wallachs Accoton PS (v. Pikachu de Muze). Letzterer musste sich um gerade mal fünf hundertstel Sekunden geschlagen geben.

Der 42-jährige Sieger hat die meisten seiner Pferde, die er heute im großen Sport reitet, selbst ausgebildet. Mit seinem Top-Pferd IQ van het Steentje, den er hier in Aachen ebenfalls reiten wird, war er gerade Zweiter im Großen Preis beim Nationenpreisturnier von St.Gallen. Trotzdem sagt er nach seinen ersten Auftritten in der Soers: „Die Eindrücke sind unglaublich, das Turnier ist unglaublich. Aber was vor allem unglaublich ist, sind die Zuschauer. Noch nie habe ich so viel Publikum gesehen!“ Das kann er nun die nächsten Tage noch ausgiebig genießen.