06.09.2020
Der Traum vom grünen Rasen
Thibault Philippaerts siegt im NetAachen-Preis
Großer Name, großer Erfolg: Thibault Philippaerts hat den NetAachen-Preis beim Aachen International Jumping gewonnen. Die Prüfung für Junge Reiter wurde in einem hochklassigen Stechen entschieden. Und ganz nebenbei erfuhren die Journalisten, dass Turnierchef Frank Kemperman den jungen Philippaerts schon mal vom grünen Rasen im Hauptstadion verjagt hat.
Auf dem Sandboden des Deutsche Bank Stadions, dort, wo beim CHIO Aachen die Dressurreiter zuhause sind, war es ein belgischer Doppelsieg mit Ansage in dieser hochklassig besetzten Nachwüchsprüfung. Philippaerts im Sattel von Laurier und der am Sonntag Zweitplatzierte Dieter Vermeiren mit Kingston Town Z hatten bereits seit Freitag starke Leistungen gezeigt, so wirklich überraschend war ihr starkes Abschneiden folglich nicht mehr. Ebensowenig wie der starke Auftritt der drittplatzierten Mylen Kruse mit Chaccmo. Für sie ist Aachen ohnehin ein gutes Pflaster, schon beim Aachen Youngstars 2019 dominierte sie und holte sich den Titel des „Young Riders Champion“.
Schon als kleiner Steppke wusste Thibault Philippaerts genau, wo er hin will: Auf den Rasenplatz, mitten ins Hauptstadion des CHIO Aachen. „Dort zu starten, ist immer noch mein Traum“, sagte der 18-Jährige nach seinem fixen Siegerritt am Sonntag. Einmal hatte er es schon dahin geschafft, allerdings zu Fuß und ohne Pferd. Der zweitjüngste von vier Söhnen der belgischen Reitsport-Legende Ludo Philippaerts wollte einst seinen Vater bei der Parcours-Begehung begleiten, doch noch ehe er den Papa erreichte, wurde er von CHIO Aachen-Turnierleiter Frank Kemperman gleich wieder rausgeschmissen. Die beiden müssen herzlich lachen, als sie am Sonntag diese Geschichte erzählen. Nun darf sich Thibault nach dem Triumph im NetAachen-Preis Aachen-Sieger nennen. „Das fühlt sich super an“, sagt er. Und der Traum vom Sieg auf dem grünen Rasen beim CHIO Aachen, der bleibe natürlich.
Elf Paare hatten es am Sonntagvormittag ins Stechen geschafft, die zweitschnellste Runde drehten Dieter Vermeiren und sein Kingston Town Z. Die Auftaktprüfung am Freitag hatte er noch gewonnen, am Samstag und Sonntag wurde er jeweils Zweiter – „ein perfektes Wochenende für mich“, so Vermeiren, der insbesondere von der Atmosphäre schwärmte: Das ist einfach Aachen hier, es ist super, hier zu sein.“ Ein wenig gemischte Gefühle waren es bei Mylen Kruse: „Ich freue mich riesig und bin superstolz, aber klar versucht man auch, am Ende ganz vorne zu stehen.“
„Diese jungen Leute hier sind die Stars der Zukunft“, sagt Turnierleiter Frank Kemperman, „eines Tages werden wir sie 150 Meter weiter westlich auf dem Rasen des Hauptstadions erleben.“ Der ausrichtende Aachen-Laurensberger Rennverein legt bereits seit vielen Jahren einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Jugend. Im Winter werden die Aachen Youngstars für Dressur- und Springreiter organisiert und über U25-Prüfungen sind die Nachwuchsreiter auch bereits in den CHIO Aachen eingebunden. Und jüngst wurde das Projekt „CHIO Aachen CAMPUS“ vorgestellt, auch hier ist die Nachwuchsarbeit ein wichtiger Bestandteil.
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