13.07.2016
Turkish Airlines-Preis von Europa geht nach Kanada
Der Turkish Airlines-Preis von Europa ist traditionell der Höhepunkt der Springprüfungen am Mittwoch des CHIO Aachen, des Weltfests des Pferdesports. Der Sieg ging nach Kanada, an den Olympiasieger von 2008, Eric Lamaze. Und auch für die Zukunft ist sichergestellt, dass Lamaze und Fine Lady rund um den Globus von Sieg zu Sieg reiten können. Von Generalsponsor Turkish Airlines – der übrigens gerade zum sechsten Mal in Folge zur besten Airline Europas gewählt wurde – gab es nämlich eine Million Flugmeilen als Bonus. Da wird man das Paar aus Kanada wohl auch in Zukunft regelmäßig in der Soers begrüßen dürfen.
Der französische Weltranglistenerste Simon Delestre wurde Zweiter im Sattel von Qlassic Bois Margot. Platz drei ging nach Belgien, an Olivier Philippaerts auf Challenge v. Begijnakker Z, ein Pferd, das übrigens schon Oliviers Vater Ludo Philippaerts durch die Soers getragen hatte.
Als „testing but fair“, anspruchsvoll, aber fair, hatte Rolex Grand Slam-Gewinner Scott Brash den Parcours nach der Besichtigung eingeschätzt. Der Wassergraben und die Kombination über Gräben seien seiner Ansicht nach die beiden Klippen, ergänzte Brash noch. Damit lag er ganz richtig, wie sich zeigen sollte. Die beachtliche Zahl von 18 Reitern hatte es ins Stechen geschafft – Brash selbst war allerdings nicht darunter. Dem gegenüber standen aber beispielsweise Größen des Sports wie Ludger Beerbaum, die den Parcours gar nicht beenden konnten. Beerbaums Hengst Chaman quittierte den Dienst vor der Kombination über Gräben. Nach der zweiten Verweigerung gab der erfolgreichste aktive Springreiter der Welt auf.
Das mit dem „testing“ war also keine Übertreibung. Auch das Stechen erwies sich als anspruchsvoll. Die Paare am Anfang riskierten viel und kassierten Fehler. Den ersten strafpunktfreien Ritt lieferte Deutschlands Daniel Deußer mit seinem Olympia-Kandidaten First Class van Eeckelghem. Doch seine Freude über die Führung währte nicht lange. Denn nach ihm war Christian Ahlmann mit Taloubet Z an der Reihe, seinem Ferrari, wie der Mann aus Marl den Hengst gern bezeichnet. Der machte seinem Spitznamen alle Ehre, blieb fehlerfrei und war schneller als Deußers First Class. Doch auch seine Zeit war zu schlagen. Ahlmann wurde am Ende Fünfter, Deußer Siebter.
Als Eric Lamaze den ersten Sprung in Angriff nahm, war klar: Da hat sich jemand etwas vorgenommen! Dabei musste Lamaze nicht viel Druck auf seine kleine Stute ausüben. Im Gegenteil: „Sie ist sehr ehrgeizig und gibt immer 100 Prozent. Außerdem hat sie eine natürliche Grundschnelligkeit und braucht ein gewisses Tempo, damit sie selbstbewusst über die großen Oxer springt. Wenn man sie so reitet, kann sie alles springen.“ Das hat Fine Lady in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beweis gestellt.
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